PRESSEARCHIV
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10.11.2011, 10:35 Uhr
Hillerns verlässt die Fraktion
Anzeiger für Harlingerland v. 10.11.2011

Die Arbeit des Bürgermeisters will der Carolinensieler weiterhin "voll unterstützen".

von Klaus-Dieter Heimann

Politischer Paukenschlag in der Wittmunder Stadtratspolitik: Johann Hillerns will in der neuen Legislaturperiode nicht mehr in der CDU-Fraktion mitarbeiten.
Hillerns nennt mangelndes Vertrauen als Grund für seinen Schritt. Sein Mandat will er "bis auf Weiteres als Einzelmandat ausüben", teilte der langjährige CDU-Fraktionsvorsitzende seinem Nachfolger in diesem Amt, Dirk Gronewold, in einer persönlichen Erklärung mit.

Gronewold, so Hillerns gestern gegenüber unserer Zeitung, genieße ebenso wie Bürgermeister Rolf Claußen weiterhin sein Vertrauen: Er stehe "voll hinter der erfolgreichen Arbeit" dieser beiden CDU-Spitzenpolitiker. Teile der neuen CDU-Fraktion würden ihm hingegen die Unterstützung versagen. Hillerns ist entttäuscht, dass bei der internen Abstimmung nicht er (wie vom Fraktionsvorstand vorgeschlagen) als einer von zwei stellvertretenden Bürgemreistern nominiert worden sei, sondern Gegenkandidat und Neu-Ratsmitglied Heinz Oltmanns mit zwölf Stimmen die Mehrheit auf seiner Seite hatte.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Henning Bernau, der ebenfalls für die CDU neu in den Stadtrat einzieht, sprach von einer "demokratischen Entscheidung". Die Reaktion von Hillerns habe ihn überrascht. "Ich würde ihn gerne weiter in der Fraktion sehen" so Bernau. Auch FRaktionschef Gronewold bezog deutlich Position: "Für mich gehört Johann Hillerns eindeutig zur CDU-Fraktion".

Hillerns Entscheidung könnte sich auch auf die Zusammensetzung der Ausschüsse auswirken: Ohne den Carolinensieler hat die Unionsfraktion 17 Mandate und damit exakt so viele wie SPD (12), Grüne (2), BFB (1) und FDP (1) mit Hillerns zusammen. Bürgermeister Rolf Claußen (CDU) ist kraft Amtes im Rat mit Sitz und Stimme vertreten.

Dirk Gronewold will die Tage bis zur konstituierenden Ratssitzung am 22. November nutzen: Noch sei die Tür nicht zu, es solle weitere Gespräche geben.